Veilchenwurzel

Hier gibt es viel über die Veilchenwurzel zu erfahren. Mit was möchten Sie starten?

Kennen Sie das Geheimnis der Veilchenwurzel?

Die so genannte Veilchenwurzel findet in erster Linie Anwendung als Zahnungshilfe für Babys. Das wissen viele. Aber kennen Sie auch das Geheimnis der Veilchenwurzel? Tatsächlich handelt es sich bei der Veilchenwurzel weder um ein Veilchen-Produkt noch um eine Wurzel! Gemeint ist mit Veilchenwurzel üblicherweise das Rhizom der Schwertlilie. Alternative Bezeichnungen sind Beißwurzel, Iriswurzel, Zahnwurzel oder medizinisch Iridis rhizoma pro infantibus. Davon zu unterscheiden ist die echte Veilchenwurzel (Rhizoma violae odoratae, Radix violae, Radix violae odoratae oder Rhioma violae).

Inhaltsverzeichnis

Stammpflanze Iris

Die botanische Bezeichnung der Stammpflanze lautet je nach Art Iris germanica L. (Deutsche Schwertlilie), Iris pallida L. (Blasse Schwertlilie) beziehungsweise Iris florentina L. (Florentiner Schwertlilie. Alle drei gehören zur umfangreichen Familie der Iridaceae, die nach der griechischen Göttin des Regenbogens benannt ist. Die Farbenpracht der Iris soll an die schillernden Farben des Regenbogens erinnern. In der mythischen Sagenwelt steht der Regenbogen aber auch für die Verbindung der Menschen mit der Götterwelt. Seit jeher spielt die Iris daher auch eine Rolle bei Trauer- und Abschiedszeremonien.

Schwertlilie
Weiße Schwertlilie.

Der deutsche Name „Schwertlilie“ nimmt Bezug auf die harten Blätter, die wie Schwerter von der Pflanze abstehen.

Alle Iris-Arten stammen ursprünglich aus Gebieten um das Mittelmeer. Dort sind sie heute noch in den dicht mit Sträuchern bewachsenen Macchien, auf Trockenhängen, an Felshängen und in lichten Wäldern zu finden. Am liebsten wächst die Iris auf kalkhaltigem, nährstoffreichem Boden in sonnigen Lagen. Im Frühling zählen ihre Blüten zu den ersten des Jahres. In heimischen Gärten wird die Iris seit einigen hundert Jahren angebaut. Teils finden sich auch verwilderte Bestände. Mit ihren prächtigen Blüten dient sie zum einen als Zierpflanze. Zum anderen nutzt die Naturheilkunde die heilsamen Eigenschaften der Pflanze.

Die Pflanze wird bis zu 90 Zentimeter hoch. Sie ist mehrjährig und hat graugrüne, lang zugespitzte, gebogene Blätter. Zwischen Mai und Juni erscheinen die violetten oder blauvioletten Blüten. Ihre Frucht bildet die Iris in einer Kapsel aus. Das Rhizom ist bis zu acht Zentimeter lang, gräulich-braun, knotig und mit einigen Wurzelhaaren versehen.

Verarbeitung des Rhizoms

Im September werden die Rhizome von zwei- bis vierjährigen Schwertlilien ausgegraben und ein bis zwei, in manchen Fällen auch bis zu sechs Jahre an der Luft getrocknet. Frisch ausgegrabene Wurzelstöcke riechen unangenehm. Getrocknet verströmen sie allerdings einen Duft, der an den von Veilchen erinnert – so kam es zur irreführenden Bezeichnung Veilchenwurzel. Vor der weiteren Verwendung wird die Veilchenwurzel geschält. Die so gebrauchsfertig aufbereitete Droge wird Radix Iridis genannt.

Der Pflanzensaft frisch ausgegrabener Veilchenwurzeln ist stark haut- und schleimhautreizend. Der Kontakt frisch gewonnener Veilchenwurzel mit der Haut sollte daher unbedingt vermieden werden.

Die als Droge genutzten Veilchenwurzeln werden in der Regel aus Italien oder Marokko importiert. Veilchenwurzel aus Osteuropa war in den vergangen Jahren in der Kritik, da sie teils eine hohe radioaktive Belastung aufwies. Beim Kauf von Veilchenwurzeln sollte auf eine Auszeichnung mit einem der gängigen Bio-Siegel geachtet werden.

Inhaltsstoffe

Der angenehme Geruch der getrockneten Veilchenwurzel stammt von dem enthaltenen ätherischen Öl her. Der Anteil des ätherischen Öls liegt bei etwa 0,2 %. Es ist auch unter den Bezeichnungen Irisessenz bekannt.

Die Veilchenwurzel enthält außerdem Stärke, fettes Öl und Zucker.

Gewinnung und Verwendung des ätherischen Irisöls

Das Öl wird aus den vorbereiteten Veilchenwurzeln mittels Wasserdampf-Destillation gewonnen. Aus einer Tonne Veilchenwurzeln erhält man 100 mg der so genannten Irisbutter. Dieses Zwischenprodukt wird abgekühlt, bis die wachsartigen Bestandteile erstarren. Mit Hilfe von Branntwein (der danach abgedampft wird) lassen sie sich herauslösen. Das dann entstandene reine ätherische Öl der Iris ist eines der kostbarsten und teuersten Öle.

Das ätherische Öl des Irisrhizoms kommt in der Aromaöltherapie zum Einsatz. Dort wird es verwendet, um allgemein ordnend, klärend, beruhigend und harmonisierend zu wirken. Es wird daher auch als „Schutzöl“ eingesetzt, um in Räumen mit vielen Menschen Konflikten vorzubeugen. Weniger sensiblen Menschen soll das Irisöl zu mehr Feingefühl verhelfen. Der Irisessenz wird aber auch eine kreativitätsanregende und aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Der Duft regt nach Lehre der Aromaöltherapie zum Träumen an und wirkt inspirierend bei künstlerischen Tätigkeiten. Das Irisöl kann in der Duftlampe verdampft werden, Zusatz zu wohltuenden Bädern sein oder in Kombination mit anderen Ölen auch als Körper- und Massageöl verwendet werden.

Anwendung

Übersicht der Anwendungsmöglichkeiten:

Veilchenwurzel zur Behandlung von Zahnungsbeschwerden

Das Hauptanwendungsgebiet der Veilchenwurzel ist die Linderung von Zahnungsbeschwerden bei Babys und Kleinkindern. Zahnungszeitpunkt sowie die damit einhergehenden Beschwerden sind von Kind zu Kind sehr unterschiedlich.
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Verwendung als Räuchermittel

Auch beim Räuchern von Pflanzenteilen kommt das Irisrhizom zum Einsatz. Beim Räuchern entwickelt es einen sehr feinen Rauch mit angenehmem Duft. Es ist auch zum Binden ätherischer Öle beim Räuchern geeignet.
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Verwendung als Rohstoff für Parfüms

Im 19. Jahrhundert waren Veilchenparfüms en vogue. Gewonnen wurde der Rohstoff ebenfalls aus dem Rhizom der Schwerlilie.
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Verwendung in der Kosmetik

Gerade Anhänger von selbst hergestellter Kosmetik schätzen das Pulver aus der Veilchenwurzel als Zutat. In der Kosmetik wird die Veilchenwurzel als Fixativ eingesetzt.
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Verwendungen in der Naturheilkunde

Die getrockneten und pulverisierten Rhizome der Schwertlilie sind in der Naturheilkunde als darmreinigendes Mittel bekannt. Als Tee werden sie auch eingesetzt, um Husten zu bekämpfen, Auswurf zu fördern und die Harnproduktion anzutreiben.
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Weitere Verwendungen

Die Veilchenwurzel ist auf Grund ihres angenehmen Geruchs eine seit Jahrhunderten eingesetzte Zutat von Potpourris. Neben der harmonisierenden Wirkung auf die Duftkomposition dient Veilchenwurzel bei Potpourris wie auch in der Kosmetik zur Stabilisierung des Dufts.
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Stellenwert der echten Veilchenwurzel in der Naturheilkunde

Die echte Veilchenwurzel (Radix violae) hat ebenfalls einen festen Platz in der Naturheilkunde. 2007 wurde das Veilchen zur Heilpflanze des Jahres ernannt. Angewendet wird das echte Veilchen als Tee zur äußerlichen oder inneren Anwendung beziehungsweise als Homöopathikum bei Entzündungen der Atemwege, Keuchhusten, Ohrenschmerzen, rheumatischen Erkrankungen, und Hautunreinheiten. Schon Hippokrates, der griechische „Vater der Heilkunde“, verwendete um 400 v. Chr. Veilchen zur Behandlung von Sehstörungen und Kopfschmerzen. Auch Hildegard von Bingen empfahl Behandlungen mit Veilchenextrakten bei Problemen mit den Augen und fieberhaften Erkrankungen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Veilchen auch zur Stärkung des Herzens empfohlen.

Im Unterschied zur Schwertlilie werden beim echten Veilchen allerdings in erster Linie die Blüten und Blätter zur Herstellung von Arzneimittel verwendet, weniger häufig unterirdische Pflanzenteile. Der Wurzelstock des echten Veilchens ist gelbbraun mit vielen kleinen Haarwurzeln. Die Wurzeln enthalten ätherisches Öl, Flavonoide, Salicylsäure, Schleimstoffe, Violin und Gaultherin. Verwendet wurden sie in der Volkheilkunde vor allem bei bronchialen Erkrankungen sowie rheumatischen Beschwerden. Diese Verwendung der echten Veilchenwurzel ist in der Gegenwart nicht mehr sehr weit verbreitet.

Wissenschaftliche Einschätzung der Wirksamkeit

Während die Veilchenwurzel in der Naturheilkunde und Hausmedizin seit Jahrtausenden einen festen Platz einnimmt, wurde die Wirksamkeit wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen. Auch aus hygienischen Gründen raten Schulmediziner häufig von der Verwendung von Veilchenwurzel als Zahnungshilfe ab. Hebammen und Naturheilkundler verweisen dagegen auf die vieltausendjährige Erprobung der Veilchenwurzel sowie auf die Unbedenklichkeit des Einsatzes auch bei Säuglingen. Vorbehalten auf Grund von hygienischen Überlegungen stellen sie die Möglichkeit des Abkochens der Veilchenwurzel gegenüber.

Zusammenfassung

Unbestritten ist der Stellenwert der Veilchenwurzel für Kosmetik, Parfums und Potpourris – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Ihre aromatisierende Wirkung verfeinert seit tausenden von Jahren Weine, Liköre und Tabaks.

Für alle naturheilkundlichen Anwendungen, ob als Zahnbeiß, in der homöopathischen Anwendung, als Zutat zum Räuchern oder in der Form des ätherischen Öls als Mittel der Aromaöltherapie, liegt keine ausreichende Legitimation durch die Wissenschaft bzw. Schulmedizin vor. Anwender vertrauen hierbei auf eigene positive Erfahrungen und auf die jahrtausendealte Nutzung mit der Veilchenwurzel.


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